FAQ – Leichte Sprache

Häufige Fragen zu Leichte Sprache

Sind Leichte Sprache und Einfache Sprache dasselbe?

Nein. Beide Sprachformate sind auf ganz eigene Art und Weise anspruchsvoll. Legt man den gemeinsamen Referenzrahmen und Regeln für Sprachen zugrunde,
dann entspricht Leichte Sprache Level A1, was gleich-zusetzen mit einem Anfängerkurs für Menschen ohne Deutschkenntnisse ist. Einfache Sprache wiederum wird zwischen Leichter und Alltagssprache verortet und vergleichbar mit dem Level A2/B1.

Diese Stufe ist hauptsächlich für Anfänger mit Vorkenntnissen sowie Fortgeschrittene gedacht, die aus ganz unterschiedlichen Gründen mit dem Lesen und Schreiben von Sätzen Probleme haben. Während es für die Leichte Sprache ein Regelwerk gibt, orientiert sich Einfache Sprache vor allem an Empfehlungen. Sie soll ähnlich der Leichten Sprache aus möglichst kurzen Sätzen bestehen, darf sich aber auch aus gut verständlichen Nebensätzen zusammensetzen.

Einfach zur Leichten Sprache

Gern beraten wir Sie rund um das Thema Leichte Sprache

Wäre es nicht sinnvoller, Menschen zu fördern, statt Leichte Sprache anzubieten?

Texte in Leichter Sprache richten sich explizit an Menschen mit einer geistigen Behinderung, einer eingeschränkten Wahrnehmung oder einem verminderten Sprachverständnis. Diesen Menschen Inhalte verständlich und übersichtlich zur Verfügung zu stellen, stellt auch eine Möglichkeit ihrer Förderung dar. Menschen, die aufgrund eines Schlaganfalls standarddeutsche Texte vorübergehend nicht mehr verstehen, sind ebenfalls auf Texte in Leichter Sprache angewiesen – etwa um sich über aktuelles Tagesgeschehen im Internet, zu informieren. Gleiches gilt für Menschen, die gerade deutsch lernen.
Buchstaben-Header

Gibt es ein Regelwerk für die Übersetzung in Leichte Sprache?  
     

Hierfür gibt es klar definierte Richtlinien, wobei unterschiedliche Kriterienkataloge existieren. Einige Übersetzungsbüros arbeiten zudem mit individuellen Kriterien. Texte in Leichter Sprache sind aber vor allem kurz, enthalten nur die wichtigsten Informationen und kommen ohne Fach- oder Fremdwörter aus. Hilfreich ist ebenfalls die Nutzung von Fotos bzw. Bildern. Besonders wichtig ist, dass übersetzte Inhalte am Ende durch die Zielgruppe noch einmal überprüft werden.

Wem hilft Leichte Sprache?



Texte in Leichter Sprachen werden für Menschen mit Lern-, Lese- und Schreibschwierigkeiten oder einer kognitiven Einschränkung verfasst. Sie sind ebenfalls wichtig für Menschen mit funktionalem Analphabetismus, gehörlose Menschen, Legastheniker und Menschen mit Migrationshintergrund, deren Muttersprache nicht deutsch ist. Auch für ältere Menschen werden Texte in Leichter Sprache geschrieben. In Deutschland sind es mehr als acht Millionen, für die Texte in Leichter Sprache eine wichtige Grundlage bilden, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.


Dafür gibt es eine Prüfgruppe, die sich aus der jeweiligen Zielgruppe zusammensetzt. Das können beispielsweise Menschen mit Lernschwierigkeiten oder mit nicht-deutscher Muttersprache sein. Durch mehrmaliges Vorlesen des Textes kontrolliert die Prüfgruppe Gliederung, Satzkonstruktionen und Wörter und diskutiert anschließend über die Verständlichkeit. Ein Moderator stellt fest, ob die Prüfer den Text verstanden haben. Bei Nachfragen oder Hinweisen arbeitet der Übersetzer noch einmal nach. Die Prüfassistenz kann auch von Sozialpädagogen oder anderen Übersetzern für Leichte Sprache ausgeübt werden.

Wie werden Übersetzungen in Leichte Sprache geprüft?

hallo@texterkolonie.de

Wie entstehen Texte in Leichter Sprache?

Das Verfassen eines Textes in Leichter Sprache ist alles andere als leicht. Im Gegenteil: Es ist eine Aufgabe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Und genau aus diesem
Grund beauftragen Institutionen, Organisationen oder
zum Beispiel auch Unternehmen erfahrene Texter und Übersetzer, welche Texte in Leichte Sprache übersetzen sollen. Bevor sie damit beginnen, wird der Text auf die relevantesten Informationen geprüft, welche für Menschen mit Lernschwierigkeiten als besonders wichtig erscheinen.

Alle anderen Inhalte entfallen, sodass der Text in Leichter Sprache deutlich kürzer ausfällt. Darüber hinaus werden die Inhalte oftmals neu und übersichtlich geordnet, um der Zielgruppe die Zusammenhänge besser darlegen zu können. Ob das funktioniert, kontrolliert eine Prüfkommission, die sich aus Menschen mit Lernschwierigkeiten zusammensetzt. Stimmt die Textqualität nicht, muss der Übersetzer noch einmal ran.

Einfach zur Leichten Sprache

Gern beraten wir Sie rund um das Thema Leichte Sprache

Wie lange dauert die Übersetzung in Leichte Sprache und was kostet mich das?

Zeit und Kosten hängen von der Anzahl, der Länge und der Komplexität der Texte ab. Dazu spielt auch die Art der Illustrierung eine wichtige Rolle. Zudem spielen folgende Aspekte eine Rolle:

·      Wie stark muss der Übersetzer in den Text eingreifen?
·      Muss der Texter Schlüsselwörter oder Fachbegriffe erklären?
·      Muss der Übersetzter noch weitere Erklärungen hinzufügen?
·      Wie umfangreich fällt die zusätzliche Recherche aus?

Sind diese Punkte klar, erstellt der Übersetzer eine klare Zeitplanung und einen transparenten Kostenvoranschlag.

Warum sind Texte in Leichter Sprache auch für die Barrierefreiheit wichtig?

Leichte Sprache ist wichtig, weil sie besser zu verstehen
ist. Mit ihren Sätzen können wesentlich mehr Menschen erreicht werden. Sie verhindert außerdem
Missverständnisse und Fehlinformationen und fördert
gezielt die Barrierefreiheit und Inklusion.

Denn nur wer Texte richtig lesen und verstehen kann, hat die Chance, ein selbstständiges Leben zu führen und damit Teil der Gesellschaft zu sein. In folgenden Bereichen sollte auch Wert auf leichte Sprache gelegt werden: Politik, Zeitungen, Arzt und Gesundheitsthemen sowie Verträge und Anträge.

Barrierefrei zum Ziel

Gern beraten wir Sie rund um das Thema Leichte Sprache

Wie läuft die Übersetzung in Leichte Sprache genau ab?

Es gibt in der Regel bereits einen Text in Standardsprache, der übersetzt werden soll. Der Textumfang bildet die Grundlage für das Kostenangebot, aus dem sich meist weitere Rückfragen ergeben. Sind diese geklärt, erfolgt die Auftragserteilung, ehe es zum Briefinggespräch geht. Danach beginnen folgende Arbeitsschritte:

·      Übersetzung des Textes in Leichte Sprache
·      fachliche Abstimmung mit Ansprechpartner
·      Textprüfung durch Prüfgruppe
·      finale Abstimmung & Freigabe